DIE POLIZEI HAT SICH SCHULDIG GEMACHT HANDREICHUNG 2 Begleitmaterial zum Dokumentarfilm

Der Dokumentarfilm Die Polizei hat sich schuldig gemacht. Die Geschichte der Kriminalisierung von Sinti:zze und Rom:nja und der Widerstand dagegen ist 2020 von Isidora Randjelović und Olga Gerstenberger konzipiert worden und wurde von der romani Selbstorganisation Romani-Phen e.V. herausgegeben.

In 35 Minuten Filmlaufzeit geben -> Rom:nja und -> Sinti:zze Einblicke in komplexe Polizeigeschichte, Bürger:innenrechtsarbeit und eigene Erlebnisse. Die daraus resultierende Authentizi tät macht den Film zu einem wertvollen Unterrichtsmaterial, das dazu beiträgt, Sinti:zze und Rom:nja sichtbar(er) zu machen. Die Protagonistinnen in diesem Film sind die drei Menschenrechtlerinnen Anita Awosusi, Ilona Lagrene und Fatima Hartmann. Sie führen durch die vier thematischen Schwerpunkte des Dokumentarfilms: Die Polizei im Nationalsozialismus, Verfolgung von Sinti:zze und Rom:nja vor 1933, Kontinuität der Verfolgung nach 1945 und Bleiberechtsbewegung in den 1990er Jahren.

 

Die Idee, diesen Dokumentarfilm zu machen, ist im Kontext der Diskussion über rassistische Strukturen bei der Polizei entstanden. Mit der Ermordung von George Floyd 2020 durch einen Polizisten wurde Polizeigewalt vor allem durch -> Schwarze Aktivist:innen in die Öffentlichkeit getragen. Die Protestbewegung Black Lives Matter hat weltweite Aufmerksamkeit erregt und die Diskussion institutionalisiert. Während Rassismus, Polizeigewalt und Polizeibrutalität in den
USA stark diskutiert wurde, fehlte es an einer Übertragung der Diskussion auf deutsche Verhält
nisse.

Der Dokumentarfilm leistet eine Übertragung der internationalen Diskussion über Polizeigewalt auf deutsche Verhältnisse. Das Besondere dabei ist nicht nur die Fokussierung auf Sinti:zze und Rom:nja, sondern auch die Eigenperspektive. Rom:nja und Sinti:zze teilen in diesem Doku
mentarfilm ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle, stellen ihr Wissen bereit und zeigen ihren
Widerstand.

Didaktisch und methodisch wird der Kurzfilm durch Gruppenarbeiten, Diskussionen und kritische Reflexionsanregungen begleitet.

Schüler:innen ab 16 Jahren