Die Ignoranz von Selbstbezeichnungen und die Verteidigung rassistischer Begriffe stehen im Zentrum von Deutungskämpfen, die weit über linguistische Auseinandersetzungen hinaus verhandeln, wer die Macht hat zu bezeichnen. Im öffentlichen Diskurs bilden die umkämpften Begriffe spannungsgeladene Knotenpunkte dieser Auseinandersetzungen, die gleichermaßen auf machtvolle Konstruktionen der Dominanzgesellschaft wie auch auf widerständige Narrationen, Selbstpositionierungen und Selbstdarstellungen minorisierter Stimmen hinweisen. Diese Konflikte haben immer konkrete Folgen für die Bezeichnenden und die Bezeichneten. Sie geben darüber hinaus Auskunft darüber, wie eine Gesellschaft mit den herrschenden Machtverhältnissen umgeht: Wer bezeichnet wen und wie? Was sind die jeweiligen Argumente? Wer wird überhaupt gehört? Was sind die Folgen?
Um diese Deutungskämpfe, aber auch um deren konkrete und alltägliche Wirksamkeit, kreisen die in diesem Dossier versammelten Beiträge. Es enthält eine Zusammenstellung von Beiträgen zur rassistischen Bezeichnungspraxis in Bezug auf Sinti:zze und Rom:nja und bietet eine Einordnung dieser Sprach- und Deutungskämpfe aus differenten Perspektiven.
Das Archiv RomaniPhen versteht sich als ein politisches Projekt, welches antirassistische und feministische Rom*nja Bewegungen ebenso wie die Arbeit oder Biografien von Einzelpersonen dokumentiert. Darüber hinaus begibt sich RomaniPhen in aktive Deutung und aktuell politische Auseinandersetzung der gesammelten Wissensbestände. Nicht die Sammlung der Geschichte allein ist uns wichtig, sondern ihre aktuellen Auslegungen und Sinngebungen durch Rom*nja innerhalb eines selbstorganisierten und gesellschaftskritischen Rahmens.
Der Titel RomaniPhen ist von zwei Bedeutungen abgeleitet: von der „RomaniSchwester“ sowie von der „Kultur/Sprache/Geschichte“ der Rom*nja*. Der im Titel enthaltene Kulturbegriff richtet sich keinesfalls auf die Erhaltung und weitere Tradierung von jedwedem Brauchtum. Es geht uns vielmehr um die vielfältigen Kulturen des Widerstandes, des Überlebens, der Gesellschaftsdeutung, der historischen Zeugenschaften und Analysen sowie der gesellschaftlichen Partizipation von Rom*nja.
Das Archiv RomaniPhen versteht sich als ein politisches Projekt, welches antirassistische und feministische Rom*nja Bewegungen ebenso wie die Arbeit oder Biografien von Einzelpersonen dokumentiert. Darüber hinaus begibt sich RomaniPhen in aktive Deutung und aktuell politische Auseinandersetzung der gesammelten Wissensbestände. Nicht die Sammlung der Geschichte allein ist uns wichtig, sondern ihre aktuellen Auslegungen und Sinngebungen durch Rom*nja innerhalb eines selbstorganisierten und gesellschaftskritischen Rahmens.
Der Titel RomaniPhen ist von zwei Bedeutungen abgeleitet: von der „RomaniSchwester“ sowie von der „Kultur/Sprache/Geschichte“ der Rom*nja*. Der im Titel enthaltene Kulturbegriff richtet sich keinesfalls auf die Erhaltung und weitere Tradierung von jedwedem Brauchtum. Es geht uns vielmehr um die vielfältigen Kulturen des Widerstandes, des Überlebens, der Gesellschaftsdeutung, der historischen Zeugenschaften und Analysen sowie der gesellschaftlichen Partizipation von Rom*nja.